Ausstellungen 2024 in Museen in NRW

Eine Auswahl

von Andreas Rehnolt

Museen in NRW würdigen 2024
berühmte Künstlerinnen und Künstler mit Ausstellungen
 
Unter anderem stehen Picasso und Hemingway, Katharina Grosse, 
Gerhard Richter, Yoko Ono, Alberto Giacometti 
und Tony Cragg auf dem Programm
 
Die Museen in Nordrhein-Westfalen würdigen in diesem Jahr zahlreiche international berühmte Künstlerinnen und Künstler mit umfangreichen Ausstellungen. So gibt es Schauen unter anderem zu Pablo Picasso und seiner Verbindung zum amerikanischen Erfolgsautor Ernest Hemingway, zu dem britischen Bildhauer Tony Cragg, der Künstlerin Katharina Grosse, dem Schweizer Bildhauer Alberto Giacometti, der Künstelerin Yoko Ono oder dem weltbekannten und teuersten lebenden Künstler Gerhard Richter.
 
Am (vergangenen) Wochenende startete das einzige deutsche Picasso-Museum in Münster die Ausstellung „Picasso & Hemingway“.
Bis zum 12. Mai verfolgt die sehenswerte Studioausstellung zentrale Themen in Leben und Werk beider Künstler und stellt das bildkünstlerische Schaffen von Picasso dem literarischen Werk des amerikanischen Schriftstellers in einen anregenden Dialog. Die Schau thematisiert unter anderem ihre gemeinsame Faszination für den Stierkampf, der sie sich in Wort (z.B. „Fiesta“) und Malerei intensiv gewidmet haben. Zudem gibt es Einblicke in die Schaffensprozesse beider Künstler und ihre Themen. Gleichzeitig präsentiert das Museum auch eine Ausstellung mit Meisterwerken des Expressionismus. Picasso und Hemingway lernten sich 1922 in Paris kennen und schätzen. Der Autor sagte zum Werk des Malers: „Er ist ein Vorreiter. Seine Kunst ist bahnbrechend.“
 
Das Museum Kunstpalast in Düsseldorf ehrt den britischen Bildhauer Tony Cragg vom 22. Februar bis zum 26. Mai mit der Ausstellung „Please touch!“. Entgegen des sonst in Museen üblichen „Bitte nicht anfassen!“ ist in dieser Schau das Berühren ausdrücklich erlaubt, so Museumsdirektor Felix Krämer im Vorfeld. Das Berührungsgebot gilt nach Museumsangaben für sämtliche gezeigten Exponate des 1948 geborenen Künstlers. „Es ist die erste umfangreiche Ausstellung dieser Art in einem Museum, so die Ausstellungsmacher weiter. Die Präsentation zeigt rund 60 Werke des Künstlers aus Stein, Holz, Glas, Kunststoff, Glasfaser und weiteren Materialien.
 
Nicht weit entfernt bietet auch die Kunstsammlung NRW/K20 in Düsseldorf vom 16. März an bis zum 11. August eine sehenswerte Ausstellung zu dem russischen Maler Wassily Kandinsky (1866-1944) und der schwedischen Künstlerin Hilma af Klint (1862-1944). Beide werden erstmals mit ihren Gemälden, Zeichnungen, Aquarellen und Notizen gegenübergestellt, so das Museum. Beiden sei gemeinsam, daß sie mit der Abstraktion viel mehr als einen neuen Malstil erfinden wollte, hieß es in der Ankündigung. Kandinsky und af Klint träumten nach Angaben der Kuratoren „von einer Zukunft, zu der die Kunst den Weg weisen sollte.“ Beide gelten - so das Museum - als „Leitsterne der westlichen Abstraktion.“
 
„Studio Paintings“ ist der Titel einer Ausstellung, die ab dem 25. April in die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn lockt. Das dortige Kunstmuseum erkundet bis zum 6. Oktober erstmals umfassend die im Atelier entstandenen Leinwandarbeiten der Künstlerin Katharina Grosse. Diesen Werken sei bislang weniger Beachtung geschenkt worden, als den expansiven Spray-Arbeiten von Grosse, die sie vor Ort ausführe, hieß es im Vorfeld der Ausstellung. Das Bonner Kunstmuseum zeigt in insgesamt acht Räumen rund 40 Werke, darunter früheste Arbeiten von Grosse aus den späten 1980er Jahren sowie Exponate, die erst in jüngster Zeit im Atelier entstanden sind, darunter auch Leinwand-Ungetüme, mit einer Breite von neun Metern, die von der Wand bis auf den Boden reichen.
 
Ab dem 1. September widmet sich das Max Ernst Museum in Brühl dem surrealen Schaffen des Schweizer Bildhauers, Malers und Zeichners Alberto Giacometti (1901-1966). Wie Max Ernst zog es auch den Bildhauer 1922 nach Paris, wo beide Künstler 1928 Bekanntschaft schlossen. Die Schau zeigt bis zum 15. Januar 2025 Giacomettis weniger bekanntes Schaffen der 1920er und 1930er Jahre, das im Zeichen der surrealistischen Bewegung in Paris steht. Zudem nimmt sie erstmals auch die künstlerische und freundschaftliche Verbindung zu Max Ernst in den Blick. Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit der Fondation Giacometti in Paris. 
 
Das Museum Kunstpalast hat ab 5. September bis zum 2. Februar 2025 unter dem Titel „Verborgene Schätze“ Werke des weltweit berühmten Künstlers Gerhard Richter aus Rheinischen Privatsammlungen gezeigt. Zu sehen sind etwa 100 Arbeiten aus 40 privaten Sammlungen, die einen Einblick in alle Werkgruppen des Künstlers von den frühen Gemälden nach fotografischen Vorlagen bis zu den späten abstrakten Bildern geben. Die Sammel-Tradition im Rheinland ist laut Museum im Rheinland weiter sehr lebendig und umfasst heute das gesamte Kunstspektrum von Richter.
 
Vom 26. September an kommt die japanisch-amerikanische Künstlerin, Sängerin und Aktivistin Yoko Ono (Witwe von Beatle John Lennon) in die Kunstsammlung NRW in Düsseldorf. Bis zum 16. März nächsten Jahres stellt die Schau wichtige Momente im Werdegang der inzwischen 90jährigen Künstlerin vor. Unter den rund 200 Arbeiten sind auch einige ihrer kontroversesten Werke, die bereits vor 60 Jahren entstanden sind. Besucherinnen und Besucher können sich unter anderem auf Partituren oder Installationen, auf Musik, Filme sowie zahlreiche Fotografien aus ihrem Leben freuen. Die Schau entsteht laut Museum in Zusammenarbeit mit der Tate-Modern in London.